Neujahrskonzert des Sinfonieorchesters und des Vereins IIW Markneukirchen - The Best of „B“ – Beatles, Bach, Bernstein u.a.
Zurück zur Liste(gd)- „Schöner kann man ein neues Jahr nicht beginnen!“ – Mit diesen Worten der Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus, Frau Barbara Klepsch, ist eigentlich fast schon alles über dieses Konzert am 13. Januar 2024 in der Musikhalle vor fast vollem Hause gesagt. Ein grandioses Musikspektakel mit einem sehr kurzweiligen Programm auf der von Katrin Geipel (Blumenhaus am Roten Markt) wunderschön geschmückten Bühne ließ die fast drei Stunden wie im Fluge vergehen.
Nach der Europahymne aus der 9. Sinfonie von L. v. Beethoven ergriff Markneukirchens Bürgermeister Toni Meinel das Wort und begrüßte die zahlreichen Ehrengäste, wie z.B. die Sächsische Staatsministerin Frau Barbara Klepsch, das Mitglied des Landtages, Herrn Voigt, den „Stammgast bei den Konzerten des IIW“ Dr. Tassilo Lenk, Frau Silke Fischer (Stabsstelle Kultur des Landratsamtes Vogtlandkreis) und viele andere regionale politische Prominenz.
„Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen.“ Mit diesen Worten des griechischen Philosophen Aristoteles zeigte Toni Meinel, wie es auf gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Gebieten voran gehen kann und wünschte allen Bürgern dieser Stadt, dass ihre Erwartungen für 2024 in Erfüllung gehen und „dass wir die Segel richtig setzen“, letzteres auch für das „kommunale Schiff Markneukirchen, … dafür haben wir gute Voraussetzungen, … wir sind auf einem guten, wenn auch finanziell nicht einfachen Weg“. Er wies darauf hin, dass eine Vielzahl von Vorhaben mit Hilfe von Fördermitteln 2023 vorangebracht und realisiert worden sind (u.a. Altes Schloss in Erlbach, Ausbau der Straße Leithen, Ausbau der Kita Landwüst). Für das Jahr 2024 sind u.a. die Fertigstellung und feierliche Einweihung der Kita in Landwüst, der Weiterbau Leithen/Bozener Weg, die Sanierung der Giebel in der Abbruchlücke in der Straße des Friedens, eine Neugestaltung des Eingangsbereiches Schwimmbad, die Festplatzgestaltung bei der Musikschule oder Musikabende auf dem Mittelmarkt vorgesehen.
„Bei rauer See kommt es darauf an, dass wir zusammenhalten! Markneukirchen – das sind wir!“ Bürgermeister Meinel bedankte sich bei allen Bürgern, die „ihre Tatkraft, ihren Elan für unsere Stadt einbringen und Verantwortung für ihren Wirkungskreis übernehmen“.
Mit erfrischend wenigen, aber auch sehr begeisterten Worten grüßte im Anschluss Staatsministerin Barbara Klepsch die Besucher dieses Konzertes: „Liebe Markneukirchner, liebe Freunde der Musik. Danke, dass ich gemeinsam mit ihnen musikalisch in dieses neue Jahr starten darf! Schöner kann man ein neues Jahr nicht beginnen. Danke an das Orchester, es ist wunderbar, euch zu erleben, euch zuzuhören!“ Weiter betonte sie, dass Markneukirchen für Leidenschaft, für exklusiven Musikinstrumentenbau, für gemeinsames Musizieren stehe, gut aufgestellt sei und in eine gute Zukunft gehen werde. „Es braucht viele engagierte Bürger!“ Frau Klepsch richtete ihren Dank an alle Ehren- und Hauptamtlichen, „die dafür sorgen, dass der musikalische Nachwuchs immer wieder ausgebildet wird, sie sind tolle Botschafter, die den Klang unseres Freistaates Sachsen weit über unsere Grenzen hinaus erklingen lassen“!
Und dann ging es mit Musik, dem eigentlichen Anliegen dieses Abends, weiter! Mit viel Witz, Scharm und interessanten Informationen über die musikalischen Darbietungen, aber auch mit gutem Gespür für die richtige Länge und für die Adressaten seiner Moderation führte Martin Voigt durch das sehr abwechslungsreiche Programm.
Schon beim Eröffnungsstück, aber auch bei all den folgenden musikalischen Programmpunkten wie Les Toréadors aus Bizets Oper „Carmen“, Gavotte I+II aus der Suite Nr. 3 von J.S. Bach, Boccherinis berühmtem Menuett A-Dur, bei Beethovens Zwölf deutsche Tänze (Nr. 3, 11 und 12), bei den Ungarischen Tänzen Nr. 1, 5 und 6 oder auch bei dem wohl allen Klavierschülern bekannten Stück Für Elise von Beethoven spielte das Orchester unter der bewährten Leitung seines Dirigenten Matthias Spindler sehr homogen und klanglich differenziert. Und diese musikalische Qualität und Spielfreude, die stilsichere und konzentrierte Interpretation war in allen musikalischen Beiträgen zu erleben. Was da an Esprit und Musikalität von der Bühne kam – da kann man nur noch sagen: A la bonne heure!! Immer wieder musste das Orchester andere Register ziehen und sich auf die unterschiedlichsten musikalischen Ausdrucksformen einstellen.
Ganz „aus der Art geschlagen“ war die interessante Rock-Version von Bachs Toccata in d-Moll für Bläser, bei der einige Musiker wohl manchmal an ihre Grenzen stießen.
Auch nach der Pause, in der es traditionsgemäß vom Bürgermeister ein Gläschen Sekt, Saft oder Selters gab, ließ die Leistung des Orchesters nicht nach. Im Gegenteil, man hörte und sah, dass sich das Orchester im Bereich der heiteren Muse besonders wohl fühlt. Sowohl Im weißen Rössel – Potpourri (Ralph Benatzky), in Irving Berlins Annie get your gun (Selection), bei Harry Belafonte!, im Beatles-Medley oder auch in dem wunderbaren, sehr einfühlsam gespielten Medley aus der West Side Story (Leonard Berstein) war die weiter gewachsene musikalische Qualität des Orchesters zu erleben. Hervorzuheben wären hier wohl die Solotrompete und das souveräne Schlagwerk von Johannes Kilian!
Ein ganz besonderes Schmankerl war der Vortrag eines Chansons von Benatzky In Büsum gibt's einen Keuschheitsverein durch Martin Voigt (Gesang) und Matthias Spindler (Klavier). Also der Martin kann nicht nur Moderation, sondern er kann auch singen bzw. Performance (wie es neudeutsch heißt)! Langanhaltender begeisterter Beifall war der verdiente Lohn.
Stehende Ovationen „erzwangen“ die traditionelle Zugabe, den Radetzky-Marsch von Johann Strauß.
Es war ein wunderbarer Konzertabend mit vielen, vielen zufriedenen Zuhörern, die beschwingt und wohl noch den einen oder anderen gehörten „Ohrwurm“ summend nach Hause gingen.
Ein ganz dickes Lob für diesen Abend und ein großes Dankeschön an alle, die zu diesem Neujahrskonzert beigetragen haben!