Neue Kompositionen als Auftragswerke des 55. Internationalen Instrumentalwettbewerbes Markneukirchen 2020

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Seit nunmehr 55 Jahren fördert der Internationale Instrumentalwettbewerb Markneukirchen herausragende junge Musiker aus aller Welt durch einen hochkarätigen Leistungsvergleich, auch für sonst solistisch weniger beachtete Instrumente wie die Tuba oder den Kontrabass. Ziel des renommierten Wettbewerbes ist es aber auch, neue Kompositionen für die Instrumente zu initiieren, als Wettbewerbsstücke aufzunehmen, bekannt zu machen und damit das Repertoire zu erweitern.

Gerade bei der Tuba besteht diesbezüglich noch immer Nachholbedarf, wurde doch in den letzten Jahrzehnten die Spieltechnik und damit auch die Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten entscheidend weiterentwickelt. In diesem Jahr erteilte die Buffet Crampon Deutschland GmbH, der Hersteller von B&S-, BESSON- und MELTONMEINLWESTON-Tuben einen Kompositionsauftrag an Willi März aus München, dessen Schaffen von der gehobenen Unterhaltungsmusik bis zu Kompositionen für großes Sinfonieorchester reicht. In den letzten Jahren arbeitete er verstärkt für Harfe und Tuba und schuf für beide Instrumente zahlreiche Werke.

So ist jetzt als Wettbewerbsstück auch "Aubade" entstanden - ein musikalischer Morgengruß, der alle Farben und Facetten der Tuba zeigt, auch und gerade ihre lyrischen Ausdrucksmöglichkeiten. Diese Komposition widmete er Herrn Gerhard A. Meinl in Anerkennung seiner großen Verdienste um die Tuba und den Musikinstrumentenbau in Deutschland. Mit dem Markneukirchener Wettbewerb ist Gerhard Meinl außerdem als stellvertretender Vorsitzender des Vereins Internationaler Instrumentalwettbewerb Markneukirchen eng verbunden. Verlegt ist das Werk unter www.tubamusic.eu.

Beim Markneukirchener Wettbewerb ist die Tuba seit jeher mit dem Waldhorn erfolgreich gepaart. Und so beauftragte Buffet Crampon zusammen mit Gerhard A. Meinl als Privatmann den Tubaprofessor der Ferenc Liszt Music Academy und Tubist des Ungarischen Philharmonischen Nationalorchesters, Roland Szentpali, ein Stück für Horn zu komponieren, ebenfalls als Auftragswerk für den Wettbewerb 2020. Roland Szentpali ist als Komponist weltweit bekannt für seine Concertos für Klarinette, Saxophon, Tuba und auch für diverse Kammermusikstücke und Sololiteratur für verschiedenste Instrumente. In letzter Zeit erhielt er große Aufmerksamkeit für sein Ballet „Orpheus“, das im MÜPA in Budapest 2018 und 2019 zur Aufführung kam und erneut am 28.3.2020 zu erleben sein wird. Darüber hinaus wurde sein Werk „Cataclysmus“ 2019 im Stravinsky Auditorium in Montreux uraufgeführt.

Seine Verbundenheit mit dem Wettbewerb (er war im Jahr 2000 selbst Preisträger), mit Markneukirchen und Gerhard Meinl kommt im Auftragswerk HOyeRN zum Ausdruck. Unschwer zu erkennen ist dabei der Bezug zur Hornmarke "Meister Hans Hoyer", die Gerhard Meinl bei B&S herstellte.  Die drei Sätze des Auftragswerkes lauten „Mark“, „Neu“ und „Kirchen“. Im ersten Satz überschreiten Menschen ihre Grenzen und werden in eine Auseinandersetzung hineingezogen, ausgedrückt in sehr schnellen Passagen und extremer Dynamik. Im „Neu“-Satz ist die Herausforderung neu und modern, ausgedrückt durch Multiphonic, Klopfen mit Fuss und Fingern zu Deutscher Pop und Tanzmusik. Im Kirchen-Satz findet das Horn zu seinem noblen Ursprung zurück, die Musik verkörpert ein Gebet zu Gott in einem Lied. Szentpali veröffentlicht alle seine Werke bei der edition bim.

Beide Auftragswerke tragen sicher dazu bei, dass die Musikwelt noch gespannter ist auf die Wettbewerbstage in Markneukirchen vom 7. bis zum 16. Mai 2020.